Teilverkauf Haus Nachteile

Redaktion
4 Min. Lesezeit

Was ist ein Teilverkauf eines Hauses?

Beim Teilverkauf eines Hauses verkauft der Eigentümer bis zu 50 % seiner Immobilie an ein Unternehmen, bleibt aber weiterhin Hauptbesitzer. Der neue Teilhaber erhält ein Nießbrauchrecht, sodass der Verkäufer das Haus weiterhin bewohnen oder vermieten kann.

👉 Hauptmotiv: Liquidität schaffen, ohne ausziehen zu müssen – oft für Senioren eine Option.
👉 Hauptproblem: Die hohen Kosten und eingeschränkte Entscheidungsfreiheit.


Die größten Nachteile eines Haus-Teilverkaufs

🔴 1. Hohe laufende Kosten (Nießbrauchentgelt)

  • Der Verkäufer zahlt für den verkauften Teil eine Art Miete an das Teilverkaufsunternehmen.
  • Typischer Zinssatz: 4–6 % pro Jahr auf den verkauften Anteil.
  • Beispiel: Bei einem Teilverkauf von 100.000 € sind das 4.000 – 6.000 € pro Jahr an Kosten!
  • Diese Zahlungen steigen, wenn die Immobilienpreise klettern.

📌 Tipp: Nach 10 Jahren kann die Summe über den eigentlichen Verkaufswert hinausgehen!


🔴 2. Eingeschränkte Entscheidungsfreiheit

  • Der neue Miteigentümer hat ein Mitspracherecht bei großen Entscheidungen.
  • Sanierung, Umbau oder Verkauf der gesamten Immobilie müssen oft abgestimmt werden.
  • Erhöhter bürokratischer Aufwand & ggf. zusätzliche Kosten.

📌 Beispiel: Möchte der Verkäufer sein Haus später komplett verkaufen, kann das Unternehmen den Prozess verzögern oder eigene Preisvorstellungen durchsetzen.


🔴 3. Hohe Rückkaufkosten

  • Möchte der ursprüngliche Eigentümer den verkauften Anteil zurückkaufen, geschieht dies oft zum Marktwert des gesamten Hauses – unabhängig vom ursprünglichen Verkaufspreis.
  • Da Immobilienwerte in der Regel steigen, kann der Rückkauf deutlich teurer werden.

📌 Beispiel:

  • Verkauf von 50 % eines Hauses für 150.000 €
  • Wertsteigerung der Immobilie um 20 % → Neuer Marktwert: 360.000 €
  • Rückkaufpreis für den ursprünglichen Anteil: 180.000 € (statt 150.000 €)

👉 Der ursprüngliche Verkäufer macht finanziell Verluste!


🔴 4. Erschwerter Komplettverkauf des Hauses

  • Der neue Miteigentümer muss dem gesamten Verkauf zustimmen.
  • Unternehmen fordern oft eine Gewinnbeteiligung oder verzögern den Prozess.
  • Falls sich kein Käufer findet, kann eine Zwangsversteigerung drohen.

📌 Tipp: Wer absehbar sein Haus verkaufen will, sollte keinen Teilverkauf machen!


🔴 5. Sinkende Erträge für Erben

  • Beim Erbfall müssen die Erben mit dem Teilverkaufsunternehmen verhandeln.
  • Rückkauf oder Mitvermarktung kann finanziell nachteilig sein.
  • Bei steigenden Immobilienpreisen kann der Rückkauf teuer werden.

📌 Beispiel: Kinder möchten das Haus behalten – müssen aber den verkauften Anteil zu einem hohen Marktpreis zurückkaufen.


🔴 6. Mögliche Wertminderung der Immobilie

  • Immobilien mit Mitbesitzern oder Nießbrauchrechten sind schwerer zu verkaufen.
  • Käufer schrecken oft vor solchen Konstruktionen zurück.
  • Es gibt weniger Interessenten, was den Preis senken kann.

📌 Tipp: Wer sein Haus für die Nachkommen erhalten will, sollte Alternativen prüfen.


Alternative zum Teilverkauf: Welche besseren Lösungen gibt es?

Umkehrhypothek: Kredit gegen Immobilie, ohne sofortige Rückzahlung.
Leibrente: Hausverkauf gegen monatliche Zahlung & Wohnrecht.
Bankkredit: Oft günstigere Zinsen als das Nießbrauchentgelt beim Teilverkauf.
Verkauf mit Wohnrecht: Verkauf gegen Einmalzahlung mit lebenslangem Wohnrecht.
Privater Teilverkauf an Familie: Anteil an Kinder oder Verwandte verkaufen, um Kontrolle zu behalten.

📌 Tipp: Ein unabhängiger Finanzberater kann helfen, die beste Lösung zu finden.


Fazit: Ist ein Teilverkauf des Hauses sinnvoll?

Nicht empfehlenswert für Menschen mit Alternativen (z. B. Bankkredit, Leibrente).
⚠️ Nur geeignet für Personen ohne Erben oder wenn alle anderen Optionen wegfallen.
Besser als Notlösung für ältere Menschen mit dringendem Kapitalbedarf.

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