📌 Definition:
Die Maklergebühr, auch Maklerprovision oder Courtage genannt, ist die Vergütung, die ein Immobilienmakler für die Vermittlung eines Kauf- oder Mietvertrags erhält. Sie wird entweder vom Käufer, Verkäufer oder Mieter getragen – abhängig von der Art der Immobilie und den gesetzlichen Regelungen.
📜 Rechtsgrundlage der Maklergebühr in Deutschland:
Die Maklergebühr ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB, § 652) geregelt. Dort steht, dass ein Maklerlohn nur geschuldet wird, wenn es aufgrund der Maklertätigkeit zum Vertragsabschluss kommt.
💰 Wie hoch ist die Maklergebühr?
📌 1. Maklergebühr beim Immobilienkauf:
Die Höhe der Maklergebühr ist nicht gesetzlich festgelegt, sondern wird regional üblich vereinbart. Sie liegt in der Regel zwischen 3 % und 7,14 % des Kaufpreises (inkl. MwSt.).
📊 Regionale Übersicht der Maklergebühr beim Kauf:
Bundesland | Maklergebühr (inkl. MwSt.) | Verteilung Verkäufer/Käufer |
---|---|---|
Berlin, Brandenburg | 7,14 % | Je 50 % (3,57 % für beide) |
Hamburg, Bremen | 6,25 % | Je 50 % (3,125 % für beide) |
Bayern, Baden-Württemberg | 7,14 % | Je 50 % (3,57 % für beide) |
Hessen, Rheinland-Pfalz | 5,95 % | Je 50 % (2,975 % für beide) |
Nordrhein-Westfalen | 7,14 % | Je 50 % (3,57 % für beide) |
📌 2. Maklergebühr bei der Vermietung:
Seit 2015 gilt bei der Wohnraumvermietung in Deutschland das Bestellerprinzip (§ 2 Abs. 1a WoVermittG).
- Wer den Makler beauftragt, zahlt die Provision.
- In der Regel trägt die Gebühr also der Vermieter.
- Ausnahmen gelten für Gewerbeimmobilien – dort sind abweichende Regelungen möglich.
💰 Höhe der Maklergebühr bei Vermietung:
Die Maklerprovision ist bei Wohnraumvermietungen gesetzlich auf maximal zwei Monatskaltmieten zzgl. 19 % MwSt. begrenzt.
⚖️ Das Bestellerprinzip – Was bedeutet das?
Das Bestellerprinzip gilt seit dem 1. Juni 2015 bei Wohnungsmietverträgen:
✅ Wer den Makler beauftragt, muss ihn auch bezahlen.
✅ Vermieter zahlen die Provision, wenn sie den Makler beauftragen.
✅ Mieter müssen nur zahlen, wenn sie selbst den Makler beauftragen.
💡 Achtung: Bei Gewerbeimmobilien und Immobilienkäufen gilt das Bestellerprinzip nicht.
💡 Wer zahlt die Maklergebühr beim Immobilienkauf?
Seit dem 23. Dezember 2020 gilt bei privaten Kaufimmobilien (Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen) eine gesetzliche Neuregelung:
✅ Käufer und Verkäufer teilen sich die Maklerprovision je zur Hälfte, wenn der Makler für beide tätig ist.
✅ Eine vollständige Abwälzung auf den Käufer ist nicht mehr zulässig, wenn der Verkäufer den Makler beauftragt hat.
✅ Abweichende Vereinbarungen sind möglich, wenn der Käufer den Makler alleine beauftragt.
💰 Rechenbeispiel für die Maklergebühr:
📌 Beispiel 1 – Immobilienkauf:
- Kaufpreis: 500.000 €
- Maklergebühr: 7,14 % inkl. MwSt. = 35.700 €
- Verteilung: Käufer: 17.850 € (3,57 %), Verkäufer: 17.850 € (3,57 %)
📌 Beispiel 2 – Wohnraumvermietung:
- Monatskaltmiete: 1.000 €
- Maklergebühr (2 Monatsmieten + 19 % MwSt.):
2 × 1.000 € = 2.000 € + 19 % MwSt. = 2.380 € - Zahlungspflichtiger: Vermieter (Bestellerprinzip)
📊 Steuerliche Absetzbarkeit der Maklergebühr:
✅ Vermieter: Können die Maklerprovision als Werbungskosten absetzen.
✅ Käufer: Können die Provision bei vermieteten Immobilien ebenfalls als Anschaffungskosten absetzen (wichtig für AfA – Abschreibungen).
✅ Eigennutzer: Bei selbstgenutzten Immobilien keine Absetzbarkeit.
⚠️ Fallen und Risiken bei der Maklergebühr:
❌ Doppelte Beauftragung: Prüfen, ob der Makler für beide Parteien tätig ist.
❌ Versteckte Kosten: Zusatzgebühren in Maklerverträgen vermeiden.
❌ Unberechtigte Forderungen: Nur bei schriftlicher Vereinbarung ist die Provision fällig.
❌ Mündliche Absprachen: Diese sind meist nicht rechtsverbindlich.
💡 Tipps zum Umgang mit der Maklergebühr:
✅ Maklervertrag prüfen: Vor der Unterschrift genau die Provisionshöhe und die Leistungen kontrollieren.
✅ Provisionsverhandlungen: Besonders beim Kaufpreis über 500.000 € ist Verhandlungsspielraum üblich.
✅ Exposé und Leistung dokumentieren: Nur wenn der Makler nachweislich vermittelt, ist die Gebühr fällig.
✅ Makler mit Alleinauftrag beauftragen: Erhöht die Verkaufschancen und minimiert Doppelkostenrisiken.
🏡 Relevanz der Maklergebühr für verschiedene Zielgruppen:
- 🏢 Käufer: Verhandlung über die Provisionshöhe und Hälfteteilung prüfen.
- 🏡 Vermieter: Bestellerprinzip beachten – Kosten direkt einkalkulieren.
- 💼 Investoren: Maklergebühr als Anschaffungskosten steuerlich berücksichtigen.
- 📑 Verkäufer: Mit Makleralleinauftrag bessere Marktzugänge sichern.
🚀 Zukunftstrends bei Maklergebühren:
📈 Digitale Maklerdienste: Zunehmend Pauschalhonorare statt prozentuale Provisionen.
🤝 Fairer Courtage-Teil: Verkäufer tragen zunehmend höhere Anteile.
💡 Online-Portale: Transparente Vergleichsmöglichkeiten für Maklerprovisionen.
🏡 Provisionsfreie Immobilienportale: Beliebter bei Käufern – setzt Makler unter Druck.
🧠 KI-basierte Immobilienbewertung: Schnellere Verkaufsprozesse mit digitalen Lösungen.
📌 Fazit:
Die Maklergebühr ist ein wesentlicher Kostenfaktor beim Immobilienkauf oder bei der Vermietung. Während bei Mietverträgen durch das Bestellerprinzip die Kostenlast klar geregelt ist, bietet die gesetzliche Regelung beim Kauf mehr Fairness durch die hälftige Teilung. Dennoch bleibt Verhandlungsspielraum – sowohl bei der Höhe der Provision als auch bei den Leistungen des Maklers.