Baugenehmigung

Redaktion
5 Min. Lesezeit

1. Was ist eine Baugenehmigung?

Die Baugenehmigung ist eine behördliche Erlaubnis zur Errichtung, Änderung oder Nutzung eines Gebäudes. Sie stellt sicher, dass ein Bauvorhaben den baurechtlichen Vorschriften entspricht.

👉 Wann ist eine Baugenehmigung erforderlich?

💡 Wichtig: Ohne Genehmigung drohen Bußgelder, Rückbaupflicht oder Baustopp!


2. Wann braucht man eine Baugenehmigung?

Genehmigungspflichtig:

  • Neubau, Aufstockung oder Anbau.
  • Umwidmung von Gebäuden (z. B. Büro zu Wohnung).
  • Abriss eines denkmalgeschützten Gebäudes.
  • Installation großer Solaranlagen oder Carports über 50 m².

🚫 Genehmigungsfrei (je nach Bundesland):

  • Kleinere Gartenhäuser (bis 30 m²).
  • Carports bis 50 m².
  • Innere Umbauten ohne statische Veränderungen.

💡 Tipp: Die Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes gibt genauere Infos!


3. Welche Unterlagen sind für eine Baugenehmigung erforderlich?

📌 Pflichtunterlagen:
Bauantragsformular (vom Architekten oder Bauingenieur erstellt).
Lageplan & Flurkarte (zeigt Grundstücksgrenzen & Nachbargebäude).
Bauzeichnungen & Grundrisse (maßstabsgetreu, meist 1:100).
Baubeschreibung (Materialien, Baustil, Nutzung).
Statiknachweis & Energieausweis (bei größeren Bauvorhaben).
Nachweise zum Brandschutz & Schallschutz (je nach Nutzung).

📌 Zusätzliche Unterlagen (abhängig vom Bauvorhaben):

  • Entwässerungsplan & Versickerungskonzept.
  • Stellplatznachweis & Zufahrtsplanung.
  • Nachbarzustimmung bei Grenzbebauung.

💡 Tipp: Unvollständige Unterlagen verzögern die Genehmigung – immer vorher mit dem Bauamt abklären!


4. Ablauf des Baugenehmigungsverfahrens

📌 1️⃣ Voranfrage beim Bauamt

  • Klärung, ob das Bauvorhaben genehmigungsfähig ist.
  • Kann formell oder formlos erfolgen.

📌 2️⃣ Einreichung des Bauantrags

  • Antragstellung über einen bauvorlageberechtigten Architekten oder Ingenieur.
  • Abgabe bei der örtlichen Bauaufsichtsbehörde.

📌 3️⃣ Prüfung durch die Behörden

  • Baurechtliche Prüfung: Entspricht das Vorhaben dem Bebauungsplan?
  • Technische Prüfung: Sind Statik, Brandschutz & Umweltschutz gewährleistet?
  • Nachbarbeteiligung: Falls nötig, haben Anwohner Einspruchsrecht.

📌 4️⃣ Erteilung oder Ablehnung der Genehmigung

  • Bei positiver Prüfung → Baugenehmigung erteilt (gültig für 3–4 Jahre).
  • Bei Ablehnung → Nachbesserung oder Widerspruch möglich.

📌 5️⃣ Baubeginn & Bauüberwachung

  • Nach Genehmigung kann der Bau starten (ggf. mit Baubeginnanzeige).
  • Baukontrollen durch das Bauamt während der Bauphase.

💡 Dauer: Je nach Bundesland 4 Wochen bis 6 Monate!


5. Kosten einer Baugenehmigung

Die Gebühren für eine Baugenehmigung variieren je nach Bauvorhaben, Größe und Bundesland.

Bauvorhaben Kosten (ca.)
Einfamilienhaus (150 m²) 500 – 2.500 €
Mehrfamilienhaus (500 m²) 2.000 – 10.000 €
Nutzungsänderung 300 – 1.500 €
Abrissgenehmigung 500 – 2.000 €

💡 Zusätzliche Kosten:

  • Erschließungsbeiträge für Straßen & Kanalisation.
  • Statik- & Schallschutzprüfungen (500 – 5.000 €).
  • Gutachten (Bodenbeschaffenheit, Lärmschutz).

💡 Tipp: Manche Kommunen bieten vergünstigte Baugenehmigungen für energieeffiziente Gebäude an!


6. Häufige Fehler beim Baugenehmigungsverfahren

Bauantrag unvollständig eingereicht → Verzögerungen oder Ablehnung.
Tipp: Vorherige Absprache mit dem Bauamt und Fachplaner.

Bauen ohne Genehmigung → Bußgelder & Rückbaupflicht.
Tipp: Immer vorher klären, ob eine Genehmigung notwendig ist!

Nachbarrechte ignoriert → Einsprüche & Streitigkeiten.
Tipp: Frühzeitige Abstimmung mit Nachbarn und Einholung von Zustimmungen.

Bebauungsplan nicht beachtet → Ablehnung des Antrags.
Tipp: Bebauungsplan einsehen oder eine Bauvoranfrage stellen.

💡 Tipp: Wer unsicher ist, kann einen Bausachverständigen oder Architekten zur Antragstellung hinzuziehen!


7. Praxisbeispiel: Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus

📌 Ausgangslage:

  • Ein Bauherr möchte ein Einfamilienhaus (150 m²) auf einem unbebauten Grundstück errichten.

📌 Ablauf:
1️⃣ Bebauungsplan geprüft → Wohnbebauung erlaubt.
2️⃣ Bauvoranfrage gestellt → Bestätigung vom Bauamt erhalten.
3️⃣ Bauplan mit Architekt erstellt & Bauantrag eingereicht.
4️⃣ Prüfung durch Bauamt (Statik, Brandschutz, Umweltschutz).
5️⃣ Baugenehmigung nach 10 Wochen erteilt → Bau kann starten!

💡 Ergebnis: Durch eine frühzeitige Abstimmung mit Behörden keine Verzögerungen!


8. Fazit: Warum ist eine Baugenehmigung so wichtig?

Sichert ab, dass das Bauvorhaben legal ist.
Vermeidet Bußgelder, Rückbaupflicht & Rechtsstreitigkeiten.
Ermöglicht eine rechtlich sichere Finanzierung & Wertsteigerung der Immobilie.
Sorgt für ein sicheres, nachhaltiges & normgerechtes Bauen.

💡 Tipp: Eine frühzeitige Planung und Abstimmung mit dem Bauamt spart Zeit, Geld und Nerven!

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